Bei der Analyse von Krankenständen fällt auf, dass die Krankenstände sehr ungleich verteilt sind und von einer kleinen Gruppe von Personen, die lange Krankenstandsepisoden haben und demnach chronisch oder schwer krank sind, verursacht werden.
Bemerkenswert ist auf der anderen Seite, dass 39 % der Versicherten 2016 in OÖ keinen einzigen Tag im Krankenstand waren. (OÖGKK 2016)
Die Zunahme der Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen ist eine wesentliche Entwicklung im Krankenstandsgeschehen der letzten Jahre. Diese Krankheitsgruppe machte 2016 österreichweit 9,2 % aller Krankenstandstage aus bei einer durchschnittlichen Krankenstandsdauer von 37 Tagen. Diese durchschnittliche Dauer ist doppelt so hoch als bei den Krankenheitsfällen Verletzungen und Vergiftungen.
Im Vergleich dazu fielen bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes rund 21,4 % Krankenstandstage an bei einer durchschnittlichen Krankenstandsdauer von 16 Tagen; Krankheiten des Atmungssystems betrugen 20,6 % an Krankenstandstagen mit einer durchschnittlichen Krankenstansdauer von 5 Tagen. Diese Krankheitsgruppe tritt am Häufigsten auf, nämlich in 37 % der Fälle. (WIFO-Fehlzeitenreport 2017)
BEM - Betriebliches Eingliederungsmanagement zielt genau auf dieses kritische Moment in der Krankenstandsstatistik und ermöglicht bei längeren Erkrankungen eine strukturierte Vorgehensweise. Das Ziel ist eine gelungene Wiedereingliederung, die Entwicklung präventiver Ansätze und die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit.